Aus Springstone, einem Stein, fast so hart wie Granit, fertigt Sam Mabeu Kunstvolles. Nicht nur Dr. Dörte Sievers ist davon fasziniert.
Manchmal ist es so, dass Menschen voller Leidenschaft das Glück haben, auf Gleichgesinnte zu treffen. Mit ihrer Passion für Natur und Garten sind die Ostholsteinerinnen Anke Cosmus und Andrea Stolz seit sieben Jahren dabei, die Alte Gutsgärtnerei immer mehr mit Leben zu erfüllen. Bei ihnen hat die Hamburgerin Dr. Dörte Sievers im nunmehr dritten Jahr mit einer Dauerausstellung afrikanischer Kunst ihrer Galerie Zimart eine Heimat gefunden. Die Leidenschaft der Chirurgin gehört Skulpturen aus Zimbabwe, die international immer mehr Beachtung finden. Ob Dörte Sievers allerdings auch in diesem Jahr in das durch die Mugabe-Diktatur schwer gezeichnete Land reisen kann, um neue Künstler zu treffen und Skulpturen zu kaufen, ist aufgrund der dramatischen politischen Situation mehr als fraglich.
Um so glücklicher ist Sam Mabeu, auf Einladung der Ärztin nun seine Kunst in Ostholstein nicht nur zeigen, sondern auch praktisch demonstrieren zu können. Täglich entstehen neue Kunstwerke des 31-Jährigen, der ausdrücken muss, „welche Geschichte hinter dem Stein ist“. Und offenbar berührt er die Menschen damit sehr, denn Skulpturen von Sam Mabeu – der zu Hause in Harare seine Eltern und seine vier Schwestern unterstützt – werden weltweit ausgestellt.
Dr. Dörte Sievers hat sich außerhalb ihres Klinikalltags ganz den so genannten Shona-Skulpturen und der Förderung junger Bildhauer aus Zimbabwe verschrieben, seit sie selbst als Ärztin in dem Land tätig gewesen ist. Sie weiß um die große Not und sieht ihr Engagement als „Hilfe zur Selbsthilfe“. Auch im nächsten Jahr sollen wieder Künstler nach Ostholstein kommen. Wer sie dabei unterstützen möchte, erreicht Dörte Sievers unter sievers@galerie-zimart.de oder unter 040/28 78 86 02. Sam Mabeu zeigt seine Kunst in Sierhagen noch bis zum 30. September von Dienstag bis Sonnabend von 11 bis 18 Uhr, sonntags von 14 bis 18 Uhr. jhw
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Von Stefan Krulle Die Zölle an den Grenzen des kleinen, ganz privaten Glücks sind nicht allzu hoch. In einem Othmarscher Garten steht unter ein paar Zelten ohne Seitenwände eine staubige Personenwaage. Sechs Mark pro Kilo kostet feiner Serpentin aus dem Süden Afrikas, und hinter der Waage sitzt Gedion Nyanhongo auf einem Schlitten und beglückt die Nachbarn - gemeinsam mit acht Eleven - durch ein stetiges Tack-tack-tack. Schade, dass die Nachbarn jetzt sein Lächeln gar nicht sehen können, dann wären sie bestimmt beruhigt oder würden dem freundlichen Mann sogar spontan die Hand schütteln. Immerhin ist Nyanhongo passionierter Enthusiast, was im Beruf des Bildhauers eine ganz besonders wertvolle Tugend scheint. Jedenfalls machen seine Skulpturen Staunen und wecken Besitzwünsche. |
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Ein Bericht aus der Zeitung "Die Welt"